Das Prinzip der Gleitlagerung entstand vor über 3000 Jahren mit der Erfindung und dem Gebrauch des Rades. Eine harte Welle wurde in ein weiches Holzlager eingebettet. Um die Erwärmung zu mindern, kam man auf die Idee, die Reibung durch Talg, Erdpech, Harz oder Bienenwachs zu reduzieren.
Die ersten Konstruktionsrichtlinien zum Einsatz von Gleitlagern entwickelte bereits Leonardo da Vinci (1452-1519). Er ließ Holzwellen mit Eisenzapfen in eisernen Lagerbuchsen rotieren und führte erste Berechnungen zur entstehenden Reibung durch. Sein damals ermittelter Reibungskoeffizient hat bis heute seine Gültigkeit behalten. Er empfahl Lagerbuchsen aus 70m% Zinn und 30m% Kupfer, ähnlich dem heutigen Weißmetall, zu verwenden. Allerdings geriet diese Empfehlung nach da Vincis Tod in Vergessenheit. Erst 1839 entwickelte der Amerikaner Isaac Babbitt verschiedene Weißmetalle und führte diese als Ausgusswerkstoff für Stahl und Bronzeschalen ein.
„Alles was sich dreht, muss gelagert werden…“ Bis weit in das 18. Jahrhundert fanden dafür ausschließlich Gleitlager Verwendung. Mit Beginn der Industrialisierung stiegen jedoch die Anforderungen an sämtliche Lagerungen. Vor Allem die Entwicklung der Dampfmaschine erforderte diesbezüglich neue Konzepte. Es mussten hohe Umdrehungen erzielt und enorme Kräfte kompensiert werden. Im Zuge dessen entwickelte sich für die Herstellung von Lagern eine eigene Branche; erste Kugellagerungen entstanden.
Doch auch die Entwicklung von Gleitlagern stagnierte keineswegs. Industrieanlagen, Schiffe mit Maschinenantrieb, Eisenbahnen, später Automobile und Flugzeuge boten fortan ein nahezu unerschöpfliches Anwendungsgebiet. Zum Einsatz kamen üblicherweise Gleitlagerbuchsen und -schalen. Als Lagerwerkstoff wurde im Zuge dessen die Bleibronze entwickelt, da das Blei hervorragende Notlaufeigenschaften aufweist.
Im Zuge der dritten industriellen Revolution, der „Automatisierung“ stiegen die Anforderungen an die Gleitlagertechnik in den 1960er und 1970er Jahren abermals. Noch leistungsfähigere Antriebskonzepte mussten realisiert und dafür geeignete Werkstoffe entwickelt werden. In der Folge wird die Gleitlagerindustrie von Massivlagern aus Kunststoffen erobert sowie Mehrflächengeometrien und Kippsegmentlager entwickelt. Darüber hinaus gewinnt das Wälzlager aufgrund der steigenden Anforderungen immer mehr an Bedeutung und beginnt schließlich aufgrund diverser Faktoren das Gleitlager in vielen Anwendungsbereichen zu verdrängen. Im Zuge der Energiewende konnten neue Anwendungsgebiete für Verbundgleitlager, beispielsweise im Windenergiebereich, in Wärmepumpen oder in Wasserstoffverdichtern, erschlossen werden. Dennoch wird der Massenmarkt heute von Wälzlagern, billigen Bandlagern und Massivlagern dominiert. Das klassische Verbundlager, so wie es ADMOS herstellt, ist inzwischen ein Nischenprodukt für zum Teil hochspezielle Anwendungen im Maschinenbau.
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